Spiegel, Motor
1 U/min
160cm
Als Kinder spielten wir ein Spiel, erzählt Judith. „It's now“, riefen wir und wiederholten es schnell und immer wieder. „It's now, it's now, it's now ...“ Wir versuchten den Moment zu greifen. Wohl wissend, dass, sobald wir es ausgesprochen hatten, ebenjenes Jetzt schon wieder vorbei wäre. Aufgegangen im nächsten Augenblick.
Was ist die Zeit? Worte, Bilder und Erinnerungen sagen uns: sie ist eine Abfolge von Momenten. Und auch wenn wir wissen, dass sie doch eigentlich ein Fluss ist, der sich nicht unterbrechen lässt, versuchen wir sie zu gliedern in Geschichten. Warum? Um Antworten auf eine andere Frage zu finden: Wer sind wir?
Die Möglichkeit, das Glück ein bestimmtes kindlichen Staunens aufzurufen. Ein Staunen darüber, dass die Zeit ein fantastisches Rätsel ist, dessen wir nicht habhaft werden können, so sehr wir uns auch bemühen: „It's now, it's now, it's now.“
Tritt man vor den Spiegel, verschwindet die Bewegung, sie ist für das menschliche Auge nicht wahrnehmbar. Und auch wenn wir logisch verstehen können, warum, werden wir immer wieder irritiert sein. Die Skulptur ist keine Illusion, sondern eine lustvolle Desillusion. Wir sind zurück geworfen auf das eigene Ich – die eigene Geschichte, das eigene Antlitz, den eigenen Moment, der das Rad anhält und den Fluss der Zeit für einen Augenblick stillstehen lässt. Scheinbar, denn das Rad dreht sich weiter.
Holz, Lack, Glas
100cm x 60cm
Laserdruck auf Papier
186cm x 238cm
ohne Titel
Papier
21cm x 29,7cm x 350cm
Fotopapier & Watte